Verhütung – Gut zu wissen

Liebe, Lust und Sexualität – aber mit kontrollierter Familienplanung. Das ist, was sich die moderne Frau von heute wünscht. Doch die meisten Verhütungsmethoden haben Nebenwirkungen, die den empfindlichen Organismus auf Dauer schädigen. Ein erhöhtes Brustkrebsrisiko wurde beispielsweise bei Anwendung der Anti-Baby-Pille bewiesen[1]. Denn synthetische Hormone drücken das eigene natürliche Hormonsystem und beeinflussen es langanhaltend negativ. Außerdem sind hormonelle Verhütungsmittel auch große Vitamin- und Nährstoffräuber: der Bedarf an Mikronährstoffen, wie den B-Vitaminen B2, B6 und B12, sowie an Folsäure, Vitamin C, E, Magnesium, Zink und Mangan, erhöht sich.

[1] J Med Assoc Thai. 2004 Oct;87 Suppl 3:S167-8. Menopause. 2010 Sep-Oct;17(5):1040-7. Clin Exp Obstet Gynecol. 2011;38(3):225-7. Ginekol Pol. 2014 Dec;85(12):944-9.

Daraus resultieren verschiedene Krankheiten und/oder Symptome, wie beispielsweise eine verstärkte Pigmentierung der Haut, Ekzeme, Haarausfall (Alopezie), Lebererkrankungen, Gefäß- und Stoffwechselerkrankungen, Wassereinlagerungen im Gewebe (Ödeme), Migräne, Depressionen, Gewichtszunahme uvm.

Welche Verhütungsmethoden wirken also zuverlässig, ohne den Organismus negativ zu beeinträchtigen?

Kontrazeptiva ohne synthetische Hormone sind die Kupferspirale, die Goldspirale, der Kupferball sowie das Kupferkettchen, die sogenannten IUDs (= intra-uterine devices). Die Spiralen liegen in der Gebärmutter und wirken durch die abgegebenen Kupferionen tödlich auf die Spermien. Die IUDs wirken bis zu 5 Jahre und können bei bestehendem Kinderwunsch jederzeit wieder herausgenommen werden und die Fruchtbarkeit ist somit wieder hergestellt.

Die Kupfer-IUDs haben einen Pearl-Index von 0,3–0,8, was bedeutet, dass von 1000 Frauen, die mit diser Methode 1 Jahr verhüten, nur 3 bis 8 Frauen trotzdem schwanger werden, und gelten somit als sehr sicher. Zum Vergleich: Bei der Pille liegt der Pearl-Index bei 0,1–0,9. Nach der Verhütung mit synthetischen Hormonen, (Pille, Hormonspirale, Hormonstäbchen, Hormonpflaster) sind oft verstärkte Menstruationsblutungen, Regelschmerzen sowie PMS (prämenstruales Syndrom) die Folge, da der natürliche Hormonhaushalt, insbesondere das Progesteron, unterdrückt wurde. Diese Symptome können nach Absetzen der synthetischen Kontrazeption eintreten und haben selten mit dem hormonfreien IUD etwas zu tun. Mit einer gut geführten bioidenten Hormontherapie oder einem pflanzlichen Heilmittel kann jedoch der Hormonhaushalt auf natürliche Weise wieder reguliert werden.

Leider wird des Öfteren auch das erhöhte Infektionsrisiko mit der Spirale in Zusammenhang gebracht, welches jedoch vom Sexualverhalten der Anwenderin abhängig ist. Nur die Anwendung eines Kondoms schützt vor Infektionen, dies gilt insbesondere bei wechselnden Sexualpartnern.

Kupferspirale, Goldspirale, Kupferball, Kupferkettchen – IUDs

(IUD = Intra-uterine device = in der Gebärmutter liegendes Gerät bzw. Objekt)

Geschichte der Spirale

Laut Überlieferung, ist die Idee der intra-uterinen (= in der Gebärmutter ) Verhütung dem Orient zu verdanken.
„Arabische und türkische Kameltreiber haben, um Nachwuchs auf ihren Transportwegen zu vermeiden, kleine Steine in die Gebärmutter der Kamelstuten eingeführt.“

Die erste Spirale, den „Gräfenberg-Ring“, erfand der Berliner Mediziner Ernst Gräfenberg (1881–1957). Nach ihm wurde auch der berühmte G-Punkt benannt (Kurzform für „Gräfenberg-Zone“).

Wirkung der hormonfreien Spirale

Kupferspirale – Kupferball – Goldspirale – Kupferkettchen

Die abgegebenen Kupferionen verursachen eine:

  • Störung der Spermien-Eizell-Interaktion (der sogenannte mikro-galvanische Effekt)
  • Einschränkung der Spermienbeweglichkeit
  • Absterben der Spermien

Die Kupferspirale, das Kupferkettchen, der Kupferball, wie auch die Goldspirale haben eine Doppelwirkung: Das Kupfer wird konstant in kleinen Mengen in die Gebärmutter abgegeben, sodass:

  • sich der Aufbau der Gebärmutterschleimhaut verändert und somit das Einnisten einer befruchteten Eizelle verhindert wird. Bei dieser Spermien-Eizell-Interaktion spricht man auch vom mikro-galvanischen Effekt;
  • die Beweglichkeit und die Überlebenszeit der Spermien eingeschränkt wird, da die Spermatozoen-Enzyme dank der Kupferionen sterben. Eine Befruchtung kommt also nicht zustande.

Die abgegebenen Kupfermengen durch die hormonfreie Spirale sind gering und für die Anwenderin unbedenklich.

Die im Durchschnitt durch die Nahrung aufgenommene Kupfermenge ist weitaus größer. Die

Gebärmutterschleimhaut ist reaktionsunempfindlicher als die Hautpartien an der Körperoberfläche. Dennoch ist ein Allergietest auf Kupfer, beim Hautarzt vor dem Legen, ratsam. Nach über 40 Jahren wurden keine schädigenden Einflüsse der Kupferspirale festgestellt.

Wie sehen die verschiedenen Spiralen aus?

Die Kupferspirale und die Goldspirale sind ein T-förmiger und gewebefreundlicher Kunststoffträger.

Der flexible Draht des Kupferballs besteht aus der Formgedächtnislegierung Nitinol und ist mit einer weißen Polymerschicht ummantelt, auf welcher sich 17 Kupferperlen befinden. Mithilfe des biegsamen Trägerfadens wird das Einführungsröhrchen in die Gebärmutter eingeführt. Dort wickelt er sich in einen Kupferball zusammen.

Was ist der Unterschied zwischen der Kupferspirale, der Goldspirale, dem Kupferball und dem Kupferkettchen?

Alle vier IUDs (Intra-uterine devices) haben die gleiche Wirkung durch Kupferionen.

Das Material und die Technik machen die Unterschiede

  • Die Kupferspirale – die Flexi T ist die günstigste der vier IUDs und die am häufigsten verwendete Spiralenvariante. Durch ihre flexiblen Ärmchen ist die Legung sehr schnell und unkompliziert, und somit die schmerzfreieste Methode.
  • Die Goldspirale ist in der mittleren Preiskategorie und hat, nach Erfahrung von Dr. Farmini, den besseren Halt, da die T-Form etwas stabiler ist als bei der Kupferspirale. Somit ist die Wahrscheinlichkeit eines Herausrutschens der Spirale geringer als bei der Kupferspirale Flexi T. Bei der Goldspirale ist ein feiner Kupferdraht um einen Goldkern gewickelt. Auch hier wirken nur die Kupferionen zur Verhütung. Das Gold dient als Korrosionsschutz für das Kupfer und somit wird eine bessere Haltbarkeit der Spirale gewährleistet.
  • Der Kupferball, gemeinsam mit dem Kupferkettchen die teuerste Variante, ist die neueste Entwicklung auf dem hormonfreien Verhütungsmarkt. Durch seine Ballform und besonders durch sein Formgedächtnis gewährleistet er einen guten Sitz in der Gebärmutter. So werden mögliche Verletzungen und Irritationen der Gebärmutterschleimhaut durch sein High-Tech-Design vermieden. Die stabilen Kupferkügelchen benötigen keine Zusatzmetalle zur Stabilisierung. Für Nickelallergiker ist der Kupferball jedoch nicht geeignet, da Nickel ein Bestandteil des Nitinolfadens ist.
  • Das Kupferkettchen – Vier bis sechs Kupferhülsen sind auf einem zarten, chirurgischen Kunststofffaden aufgefädelt. Die einzelnen Kupferglieder werden durch die erste und die letzte Kupferhülse stabilisiert, da diese am Faden zusammengepresst sind.

Jedes IUD hat einen feinen Rückholfaden aus Polyamid, welcher der Entfernung des IUDs dient.

Vor- und Nachteile der hormonfreien IUDs

Kupferspirale – Goldspirale – Kupferball – Kupferkette

Vorteile

  • Eine dauerhafte Verhütung
  • Auch in der Stillzeit möglich
  • Auch bei Krankheiten wie Magen-Darm-Beschwerden, ist die Verhütung weiterhin gewährleistet.
  • Unkompliziert, da die Spirale nicht, wie eine Pilleneinnahme, vergessen werden kann.
  • Die kostengünstigste Verhütungsvariante, dasie bis zu 5 Jahre wirkt.
  • Keine negative Beeinflussung der Libido und des Knochenstoffwechsels
    • Nach Entfernung der Spirale ist die Fruchtbarkeit wieder hergestellt.
    • Keine Gewichtszunahme
    • Hohe Wirksamkeit (Pearl-Index: 0,3–3), d. h. sehr sicher
    • Auch bei jungen Frauen, die noch nicht geboren haben, möglich
  • Kein Mangel an Mikronährstoffen
  • Keine Unterdrückung des eigenen Hormonsystems

Nachteile

  • Die Unverträglichkeitsrate liegt bei ca. 5 Prozent.
  • Die Spirale kann verrutschen.
  • Nicht geeignet für Frauen mit der sehr seltenen Kupferspeicherkrankheit Morbus Wilson
  • Es besteht ein höheres Risiko für Eileiterschwangerschaften.
  • Bei der Kupferkette besteht das Risiko, dass sie, durch ihre schmal Form bedingt, durch die Bauchhöhle dringen kann. In diesem Fall müsste sie dann operativ entfernt werden. Daher bietet Dr. Farmini diese Variante nicht an.
  • Die IUDs schützen nicht vor der Übertragung von Geschlechtskrankheiten.

* Eine mögliche Schwangerschaft kann, trotz Verhütung, nicht komplett ausgeschlossen werden.

Einsetzen der hormonfreien Spirale (IUD)

Das IUD kann unter Gabe eines Schmerzmittels jederzeit eingesetzt werden. Das Einsetzen selbst erfolgt durch das Ausmessen der Länge des Uterus mit einer Uterussonde, um die richtige Größe des IUDs zu bestimmen.

Danach wird das ausgewählte IUD sanft eingeführt. Die Gesamtdauer dieser Arbeitsschritte, ohne der vorherigen Beratung, liegt bei etwa 10 Minuten.Sie haben die Möglichkeit, sich in einem Ruheraum vom Eingriff zu erholen. In der Regel wird darauf verzichtet, da die Patientinnen keine körperlichen Einschränkungen danach spüren. Für weitere Informationen besuchen Sie: www.gold-spirale.at und www.gynial.at

Nachkontrolle

Nach der ersten Regel wird der Sitz der Spirale erneut kontrolliert, um so die Verhütung zu gewährleisten. Wir bieten unseren Patientinnen die Nachkontrolle und das Legen einer neuen Spirale bei der ersten Nachuntersuchung, sollte sie herausgerutscht sein, gratis an. Der Sitz des IUDs sollte einmal jährlich vom Frauenarzt kontrolliert werden. Dies kann mit einer Routineuntersuchung verbunden werden.

Kupferspirale bei Nickelallergie

Für Nickelallergiker ist nur der Kupferball nicht empfehlenswert, da sein Nitinolfaden nickelhaltig ist. Die Kupferspirale Flext T, die Goldspirale sowie das Kupferkettchen sind nickelfrei. Ein Allergietest auf Nickel kann jederzeit bei einem Hausarzt durchgeführt werden und ist bei Unsicherheit zu empfehlen, sollte die Patientin den Kupferball bevorzugen.

Die Notfallverhütung – Statt der Pille danach, das Kupfer-IUD danach

Sollte mal etwas schief gegangen sein (Kondom gerissen oder Ähnliches) kann man sich innerhalb von 5 Tagen nach dem Sex ein Kupfer-IUD einsetzen lassen. Zu 99 Prozent sind die intra-uterinen Kupfervarianten auch im Notfall eine sichere und gesündere Alternative zur Pille danach.

Kosten

Die Kosten des IUDs sind im Vergleich zu anderen Verhütungsmethoden, mit ca. € 5.- bis € 7,50.- monatlich, am günstigsten, da sie bis zu 5 Jahre hält.

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