Schwangerschaft

„Willkommen, Mama und Papa!“ im Abenteuer der Fragen und Antworten rund ums Baby!

Schwanger! Jetzt beginnt ein neuer Lebensabschnitt für die werdenden Eltern. Mutter Natur zeigt nun, zu welchen Wundern sie fähig ist. Der weibliche Körper feiert eine richtige Hormonparty mit dem Baby als Ehrengast und der Mama als Gastgeberin. Mit dem Bauch wächst auch die Anzahl der Fragen. Die neun Monate können Mama und Papa gut nutzen, um sich in die Thematik rund um die Schwangerschaft, das Baby und das Elterndasein einzulesen und nicht zuletzt auch diese besondere Zeit gemeinsam zu genießen!

„Durch Ihre Liebe schenken Sie nun einem neuen Menschen das Leben. Und Liebe ist Verantwortung – und Verantwortung ist auch Wissen. Dabei möchte ich Ihnen helfen und Sie mit meinem Fachwissen als Arzt und Vater von zwei gesunden Töchtern beratend begleiten.“ so Dr. Farmini

Wie erkenne ich, dass ich schwanger bin?

Die Regel bleibt aus und eine bleierne Müdigkeit macht einem in der Alltagsplanung einen gewaltigen Strich durch die Rechnung. Wenn sich dann noch Übelkeit wie drei Tage auf einem Schiff einstellt, dann ist ein Schwangerschaftstest wahrscheinlich bereits überflüssig. Es gibt unzählige Tipps für diese spannende Zeit, doch Ihr Körper macht sowieso nur das, worauf er Lust hat, wie zum Beispiel eine ganze Kiste alkoholfreies Malzbier in einer Woche allein trinken, vier Grapefruits morgens und abends verschlingen und Heißhunger auf Würstchen mit Marmelade haben. Ja, dann sind Sie sicherlich schwanger!

Wie verlässlich sind Schwangerschaftstests?

Die heutigen Schwangerschaftstest, die man in jedem gut sortierten Drogeriemarkt findet, gelten mit mehr als 99,9 prozentiger Wahrscheinlichkeit als sehr genau. Bereits nur 7 Tage nach der Befruchtung lässt sich eine Schwangerschaft nachweisen. Urintests messen das Schwangerschaftshormon hCG (Humanes Choriongonadotropin), welches sich während einer Schwangerschaft alle zwei Tage verdoppelt und seinen Höhepunkt in der 9. und 10. Schwangerschaftswoche (SSW) hat. Da sich der hCG-Wert bereits in der 5. SSW verhundertfacht hat, ist in dieser Woche ein Schwangerschaftstest am zuverlässigsten. Die höchste Konzentration des hCG-Werts befindet sich im Morgenurin. So ist ein Harntest direkt nach dem Aufstehen am sinnvollsten für ein klares Ergebnis.

In welchen Fällen kann der Test falsch negativ sein?

  • Wenn das hCG durch eine zu geringe Konzentration im Harn nicht messbar ist.
  • Wenn das befruchtete Ei sich nicht weiterentwickelt hat.

In welchen Fällen kann der Test falsch positiv sein?

  • Bei Medikamenten, die das Schwangerschaftshormon hCG, Benzodiazepine, Phenothiazin oder Neuroleptika enthalten
  • Bei Krebserkrankungen
  • Bei einer Störung der Embryonalentwicklung, der sogenannten Blasen- oder Traubenmole

In welchen Fällen ist ein Bluttest zur Schwangerschaftsbestimmung nötig?

Sollten die Schwangerschaftstests mittels Harn und eine Ultraschalluntersuchung kein eindeutiges Ergebnis gebracht haben, wird ein Bluttest vom Arzt durchgeführt. Nach einem Auswertungstag erhält man für gewöhnlich das Ergebnis.

Anhand des Bluttests kann auch die Woche des Embryos berechnet werden.

Mein Schwangerschaftstest ist positiv!

Wir gratulieren Ihnen ganz herzlich! Bitte vereinbaren Sie einen Termin zur ersten Mutter-Kind- Pass- Untersuchung. Diese findet zwischen der 8. und 12. Schwangerschaftswoche statt, denn vor den ersten 8 Wochen ist der Embryo noch zu klein für sein erstes Ultraschallbild.

Sex in der Schwangerschaft

Das Baby ist während der Schwangerschaft wohlbehütet in seiner Fruchtblase und wird vom umliegenden Fruchtwasser vor Stößen geschützt. Geschlechtsverkehr ist in einer komplikationslosen Schwangerschaft also bedenkenlos und sogar gut fürs Baby – denn ist die Mami glücklich, ist es ihr Baby auch. Das Baby merkt von alledem nur den schnelleren Herzschlag der Mama und das Hin und Her, das Babys sogar einschlafen lässt.

Interessant zu wissen: Kurz vor dem Geburtstermin hilft Sex Wehen auszulösen, aber keine Angst, davor können Prostaglandine keine frühzeitige Geburt auslösen. Um Blasenentzündungen zu vermeiden, hilft es innerhalb von 10 Minuten nach dem Sex auf die Toilette zu gehen, so werden alle Keime ausgespült. Bei Komplikationen in der Schwangerschaft, wie vorangegangenen Fehlgeburten, Blutungen, vorzeitigen Wehen, Fruchtwasserverlust, vorzeitiger Öffnung des Muttermundes, Zustand nach Zerklage (Cerclage= Umschlingung des Muttermundes zur Vorbeugung einer Frühgeburt) des Gebärmutterhalses oder wenn die Placenta vor dem Muttermund liegt, empfiehlt sich ein abklärendes Gespräch mit dem betreuenden Frauenarzt.

Therme, Sauna, Schwimmbad – Go oder No-Go in der Schwangerschaft?

Wellness ist wichtig in der Schwangerschaft: Erstens weil der Körper in einem sehr kurzen Zeitraum sehr schnell schwer wird und die Mutter sich nach einer Entlastung sehnt und zweitens, weil die Mutter nach der Geburt ihres Kindes für Wellness erstmal keine Zeit mehr haben wird. Also Ladies, schnappt euch einen hübschen Umstandsbadeanzug und rein ins Wasser! Allerdings sollte das Wasser, wie beispielsweise in der Therme, nicht wärmer als 38 Grad sein, da es sonst von Bakterien und Pilzen wimmelt und das Risiko einer Scheideninfektion steigt.

Das Gleiche gilt auch für Saunagänge: Moderate Temperaturen von 50–60 Grad bei einer Maximaldauer von 10–12 Minuten auf den unteren Bänken pro Gang sind vertretbar. Und immer auf einem trockenen Handtuch sitzen, um den Kontakt mit Keimen zu vermeiden. Kurz vor dem Entbindungstermin können bestimmte Aufgussdüfte Wehen auslösen. Nach dem Saunieren bitte auch nur mit einem Wasserschlauch abkühlen und nicht heldenhaft ins Eisbecken springen. Wechseltemperaturen sind nicht geeignet für Frauen, die das Saunieren nicht gewöhnt sind oder die Komplikationen während der Schwangerschaft haben.

Schwangerschaftsdiabetes, wie kann das passieren?

Eine Schwangerschaft ist ein Ausnahmezustand, in dem die Hormone viel zu tun haben, da sie mithelfen, ein neues Leben zu schaffen. Im ersten Schwangerschaftsdrittel tragen bestimmte Hormone zu einer vermehrten Insulinwirkung bei. Ab dem zweiten Schwangerschaftsdrittel verändert sich das hormonelle Gleichgewicht und sinkt die Insulinwirkung, mit der Folge eines erhöhten Blutzuckerspiegels.

Wie erkennt man Schwangerschaftsdiabetes?

  • Starker Durst.
  • Übermäßiges Urinieren.
  • Übermäßiges Fruchtwasser.
  • Übermäßiges Wachstum (mit hohem Gewicht) des Kindes.

Wo ist also das Problem?

Mutter

  • Das Risiko für die Mutter im Leben an Diabetes Mellitus Typ 2 zu erkranken steigt um ganze 50 Prozent.
  • Erhöhtes Risiko für Harnwegsinfekte.
  • Erhöhtes Risiko für hohen Blutdruck (Schwangerschaftshypertonie, >140/90 mm Hg).
  • Erhöhtes Risiko für Schwangerschaftsvegiftung (Präeklampsie).
  • Erhöhtes Risiko für hohes Geburtsgewicht (Makrosomie, >4.000 g). Das Kind wird zu groß, was einer natürlichen und komplikationsloseren Geburt im Wege stehen kann. Das Risiko für einen Kaiserschnitt steigt.

Kind

  • Erhöhtes Risiko für Reifungsstörung von Organen (Lungen, Herz, Leber).
  • Erhöhtes Risiko für Fehlbildungen (Wirbelsäule, Nieren, Herz).
  • Erhöhtes Risiko für Unterzuckerung des Kindes nach der Geburt. Mögliche Folgen sind Schlappheit, Trinkschwäche, Zittrigkeit, niedriger Blutdruck, Krapfanfälle.
  • Erhöhtes Risiko für Diabetes mellitus im Erwachsenenalter.
  • Es kann zu einer Reifungsverzögerung der Niere und der Leber beim Ungeborenen kommen.
  • Begünstigt eine Frühgeburt

Eine Ernährungsumstellung, körperliche Tätigkeit und Gewichtsabnahme können helfen der Entstehung vom Diabetes entgegenzuwirken. Sollten diese Maßnahmen nicht genügen, um den Blutzuckerspiegel zu normalisieren, muss mit einer Insulinbehandlung entgegengewirkt werden.

Wunschkaiserschnitt oder natürliche Geburt

Die natürliche Geburt sollte eigentlich nicht mit dem Wunschkaiserschnitt konkurrieren müssen. Denn obwohl der Trend zu Kaiserschnitten hingeht, werden die erheblichen Nachteile einer Sectio oft außer Acht gelassen. Ein Kaiserschnitt (Sectio) ist im ursprünglichen Sinn eine Notsectio und sollte deshalb nur in Ausnahmefällen angewendet werden und zwar dann, wenn das Kind und/oder die Mutter während der Geburt in Lebensgefahr sind oder es aufgrund der Lage des Kindes zu erheblichen Komplikationen beim Geburtsvorgang kommen kann oder wird.

Man darf nicht vergessen, dass eine Sectio ein großer medizinischer Eingriff ist, also eine richtige Operation, meist unter Regionalbetäubung (Periduralanästhesie oder Spinalanästhesie), die mit Nebenwirkungen wie Kopfschmerzen, Herzbeschwerden und einem Blutdruckabfall verbunden sein kann. Zum einen ist das Risiko für Wundheilstörungen, chronischen Narbenschmerzen, Gebärmutterentfernung, Infektionen, Thrombose und Embolien sowie Verletzung der Organe, wie der Blase und des Darms, gegeben. Zum anderen kann es in seltenen Fälllen passieren, dass sich die Fruchtblase, bei einer weiteren Schwangerschaft, fälschlicherweise in der Narbe einnistet. Das Austragen der Schwangerschaft bei dieser Situation nicht möglich.

Darf ich schwanger verreisen?

Bei einem unauffälligen Schwangerschaftsverlauf ist reisen kein Problem. Dennoch gibt es einige Faktoren, die dabei beachtet werden sollten. Wir haben sie übersichtlich für Sie auf einen Punkt gebracht:

Was Sie bei der Urlaubsplanung bedenken sollten:

  • Ein heiß-feuchtes Klima kann Atem- und Kreislaufbeschwerden, geschwollene Beine und Störungen des Wasser- und Elektrolythaushaltes hervorrufen.
  • Hygienische Standards des Urlaubzieles beachten, um Infektionen zu vermeiden.
  • Medizinische Versorgung Vorort sicher stellen, für den Fall von Komplikationen während der Schwangerschaft oder einer Frühgeburt.
  • Abenteuerreisen meiden. Schätzen Sie Ihre Kräfte richtig ein und planen Sie entspannte Erholungsreisen, bei denen Sie nicht körperlich gefordert werden.
  • Fliegen ist bis zur 32. Schwangerschaftswoche erlaubt. Denken uSie daran, dass auch der Antritt des Rückflugs noch vor der 32. SSW stattfindet.
  • Beim Wunschreiseziel Malariagebiete oder andere Seuchengebiete meiden.
  • Lange, holprige Fahrten mit dem Auto sind besonders in der Schwangerschaft sehr unangenehm und können Bauchschmerzen hervorrufen.
  • Denken Sie daran, den Mutter-Kind-Pass immer dabei zu haben.

Fazit

Ein Wellnessurlaub in der Nähe Ihres Zuhauses vermeidet unnötige Risiken und Stress.